Autor Thema:  Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung  (Gelesen 21539 mal)

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Offline dizzyfugu

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Aufgrund öffentlicher Nachfrage hier eine ultimativ-subjektive "Anleitung" zum Fotografieren von Modellen mit heimischen Mitteln. Hintergrund ist, dass man für gute Ergebnisse m. E. nicht unbedingt eine Spiegelreflexkamera oder Profilicht benötigt, auch wenn so etwas sicherlich helfen mag.
Aber da viele eher Modellbauer und keine Fotografen sind, hier einige persönliche Erfahrungen und Tipps zum Knipsen im Kleinen.

Kamera:
Hier sollte es nicht unbedingt das Foto-Handy sein. Aber ich bin erstaunt, was man mit einer ordentlichen Pocket-Kamera (sei es analog oder digital) alles anstellen kann, und was die Geräte können. Ich selber benutze eine Kodak CX 7330 - ein einfaches Touristenmodell, das aber über mehrere hilfreiche Features verfügt, die die benutzte Kamera haben sollte:
  • Der Blitz sollte manuell abschaltbar sein - bei Modellaufnahmen NIE blitzen
  • Es sollte eine Makro-Funktion für Nahaufnahmen verfügbar sein (meist mit einem Blumesymbol dargestellt)
  • Die Kamera sollte einen optischen, KEINEN digitalen Zoom haben

Eine digitale Kamera erleichtert natürlich eine spätere Bildbearbeitung, aber auch dafür braucht man dann auch eine halbwegs taugliche Software.


Stativ
Eine weiter lohnenswerte Investition ist ein Stativ. Dies ist für die lange Belichtungszeit der Makro-Funktion fast unerlässlich. Ich selber habe mir einmal ein Telespop-Dreibein von Cullmann angeschafft - ca. EUR 15,-, die aber jeden Cent wert waren und sind, zumal man das Teil ja auch im Urlaub etc. verwenden kann. Umtriebige können sich auch mit einer 5mm-Schraube (bzw. einer abgesägten Gewindestange) und etwas Hirnschmalz ein einfaches Stativ selber bauen, es sollte nur stabil und wackelfrei stehen können.


Was sonst noch wichtig und nützlich ist, zeigt das folgende "Set" auf dem heimischen Herd:



Als Basis taugt eigentlich jede gerade Fläche mit einer ebenso geradeen und glatten Rückwand, and die man einen Hintergrund hängen kann. Auch Platz nach links und rechts ist wichtig, denn für die Inszenierung und Beleuchtung braucht man Spielraum außerhalb des Motives.

Darüber hinaus sieht man hier...

1) Hintergrundlicht
Der Hintergrund MUSS künstlich angeleuchtet werden, und zwar so, dass er selber zwar beleuchtet wird, aber weder das Motiv davor bestrahlt wird noch die Kamera etwas abbekommt. Man kann entweder (wie hier) von der Seite beleuchten, oder auch von oben. Hier habe ich, leider vom Aktenordner verdeckt, einen 150 Watt Baustrahler verwendet, der ein gutes, diffuses Licht abgibt. Ggf. reicht aber auch weniger - ich habe z. B. auch schon von oben mit einer 50 Watt Halogen-Leselampe gute Ergebnisse erzielt - es hängt stark vom Gesmatlicht im Raum und auch von der Kontraststärke des Hintegrundes ab.

2) Hintergrundmotiv
Ich verwende als Hintergründe gerne DIN A3-Ausdrucke von Landschaftsbildern, teilweise auch Scans aus Büchern oder gar Stills aus Filmen, je nachdem, was passt und was in annhembarer Auflösung greifbar ist.
Man sollte bei der Größe des Hintegrundes m. E. nicht sparen, denn etwas Abstand zwischen Motiv und Hintergrund ist unerlässlich und kann auch für eine gewisse Tiefenwirkung (Unschärfe) gewünscht sein. Und je weiter Motiv und Hintergrund voneinander stehen/hängen, desto weniger Fläche füllt der Hintergrund auf der Aufnahme... das wird schnell sehr eng!

Alternativ kann man auch zur einfarbigen Tonpappe greifen - entweder senkrecht an der Wand, oder zur Grundfläche ausgerundet und gleichmäßig ausgeleuchtet. Dies gibt sehr schöne neutrale Aufnahmen, oder gute Effekte auf Schwarz (siehe auch weitere Bilder unten).

3) Reflektor und Blenden
Ein sehr nützliches Hilfsmittel, um eine zu harte Beleuchtung zu vermeiden und indirektes Gegenlicht zu erzeugen - etwa, um schattige Bereiche durch direketes Licht (hier vom Haupt-Objektscheinwerfer #5) aufzuhellen und eine weichere Stimmung zu schaffen. Ich verwende hier einfache weiße Pappe, die auf einen Holzrahmen geklebt wurde, um das ganze zu stabilisieren.
Man kann diesen Reflektor auch benutzen, um das Objet grundsätzlich indirekt zu beleuchten, oder man kann ihn auch als Blende (politisch unkorrekt "Neger" genannt) zu verwenden, um z. B. Licht vom Hintergrund oder von der Kamera abzuschirmen.

Solche Blenden sind auf jeden Fall einzusetzen, um das Licht auf dem Hintergrund einzudämmen und vom Objekt fernzuhalten. AUch kann die Kamera durch Streulicht von der Seite irritiert werden - immer dafür sorgen, dass direkte Lichtquellen nie vom Kameraobejktiv zu sehen sind!

Aktendeckel haben sich hier als sehr brauchbar erweisen, weil sie stabil stehen können und auch als Scheinwerferträger taugen (siehe Bild).

4) Stativ
Wie bereits oben erwähnt, ein sehr handliches Teleskop-Dreibein von Cullmann, das sich stufenlos in allen drei Dimensionen verstellen und arretieren lässt.

5) Haupt-Objektscheinwerfer
Neben dem Hintergrund muss auch das Objekt künstlich beleuchtet werden. Man kann Tageslicht-Leuchten aus dem Fotobedarf verwenden, ich habe gute Erfahrungen mit Halogen-Reflektor-Birnen gemacht - in diesem Falle 50 Watt in einer Klemmleuchte.
Man sollte unbedingt darauf achten, dass das Licht aus derselben Richtung wie auch auf dem Hintergrund kommt - passt das nicht zusammen, wird es unfreiwillig komisch!
Normalerweise reicht eine Hauptlichtquelle, und je nach Motiv muss man auch mit der Richtung experimentieren. Manchmal können aber weitere Quellen notwendig sein, etwa von oben, um das Motiv gut sichtbar zu machen und allzu krasse Schattenwürfe zu vermeiden. Auch der Einsatz eines Reflektors kann helfen, indem das gerichtete Licht einfach von der anderne Seite zurück geworfen wird.

6) Zusatzlicht
In diesem Falle eine kleine 20 Watt Halogen-Leselampe, die notwendig war, um das Motiv zusätzlich direkt von oben anzuleuchten, weil der flache Einfallswinkel des Hauptscheinwerfers viele Details "oben" nicht erfasst hatte. Dies kann aber durchaus eine stärkere Lichtquelle sein - auch hier gilt: ausprobieren, wie es auf dem Bild wirkt!

Insgesamt besteht meine Lichtausrüstung aus:
2x 150 Watt Strahlern
2x 50 Watt Halogen-Spots (Klemmleuchten)
1x 50 Watt Halogen-Leseleuchte mit diffusem, ungerichteten Licht
1x 20 Watt Detaillicht (Leselampe mit eher diffusem Licht)


Aus den fertigen Bildern lässt sich per Software auch noch einiges herausholen und auch verbessern. Aber eine gute Basis im Sinne einer ausgewogenen Bildkomposition und einer gleichmäßigen, konsistenten Beleuchtung sind unumgänglich.

Hier noch ein paar Bilder, die mit der o.g. Methode entstanden sind:

Die Macross-Walküre vom Set



Eine umgebaute Dorvack-PA, vor Hintergrund und in einem improvisierten Diorama:


Noch eine Umbau-Walküre, diesmal aber in Battroid-Form auf/vor Schwarz - auf dem blanken Cerran-Herd aufgenommen, mit vertikaler (und gut "abgenegerter") schwarzer Tonpappe als Hintergrund, nur Licht auch dem Modell:


Eine Deunan Knute in 1:8, ebenfalls vor Schwarz


Ich hoffe, dies hilft allgemein weiter - ich finde es auf jeden Fall sehr spannend, fertige Modelle in Szene zu setzen und zu Fotografieren. Es hat mirt eine ganz neue Facette des Modellbaus eröffnet, und gute Bilder zu machen ist wriklich nicht schwer!
« Letzte Änderung: 06. Juni 2016, 15:32:54 von Sheriff »

Offline Art deWhill

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #1 am: 23. März 2010, 20:57:06 »
super  :thumbup: :thumbup: klasse Anleitung, vielen Dank dafür!!

du zeigts prima auf, worauf es zu achten gilt (Gegenlicht) und plädierst für einfache Mittel, so liebe ich es  :D
Zitat
ich finde es auf jeden Fall sehr spannend, fertige Modelle in Szene zu setzen
wem sagst du das, geht mir genauso, auch wenn ich mit meinem Digi-Kram andere Wege gehe, die Freude am "in Szene setzen" und dem Fotoshooting, das ich ja auch benötige, ist vermutlich die gleiche.

BTW der Dorvack und die beiden letzten Bilder sind meine Favs hier, abolut  8)
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Offline struschie

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #2 am: 23. März 2010, 21:20:06 »
... und wieder eine spannende Facette dieses Hobbies eingaengig rueber gebracht - vielen Dank dafür !!!
Viele Grüße,
Andreas

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #3 am: 24. März 2010, 09:13:47 »
Danke sehr. Es ist auch ganz hilfreich, mal nach Büchern über Fotografie zu suchen. Lesen bildet - ich selber habe viele Basics aus einem französischen Modellbaubuch gelernt, bzw. anhand der Angaben ausprobiert. Das Buch stammt von 1979(!), ich muss mal schauen wie es heißt, ich meine, ich habe irgendwo Fotokopien - da war neben vielen wertvollen Basics zum Plastikmodellbau auch eine sehr pragmastische Anleitung zum Fotografieren mit dabei. Und von da aus habe ich dann experimentiert und mit der Digitalkamera letztlich, weil man sofort die Bilder kontrollieren kann, mich mehr ins Thema reingekniet. Da geht was, und es ist keine Hexerei! ;)

Bin gespannt, ob es jemanden zum Selbstversuch treibt :D

Offline Hacker Stefan

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #4 am: 24. März 2010, 09:19:33 »
Danke für die Erklärung! Kann ich wieder mal was Neues probieren im Bereich Fotografie.
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Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #5 am: 24. März 2010, 11:25:38 »
Hi hi, noch ein Addendum - brandaktuell. Hier noch ein "Bild vom Herd" mit einfachen Mitteln, und optischen Tricks:



Der Flugkörper ist nicht mit Software hineingehäkelt, sondern Teil des Hintergrundes - das war mal eine Seitenaufnahme einer F-15, die eine AIM-7 abfeuert. Lediglich auf dem Hintergrund ist im Vorfeld die F-15 wegretuschiert (in Powerpoint!), Modell und Hintergrund dann so ausgerichtet, dass die "Action" halbwegs zusammen passt (man erkennt, dass Flugkörper und Walküre nicht in dieselbe Richtung fliegen - aber einen drögen Shot genau von der Seite wäre sehr langweilig geworden...). Im fertigen Bild ist dann lediglich der Drahtständer des Modells per Bearbeitung versteckt worden, Licht etc. waren O.K. - und die leicht diffuse Optik macht das Ganze m. E. recht realistisch?

Offline Art deWhill

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #6 am: 24. März 2010, 11:40:21 »
klasse Arbeit  :thumbup: :thumbup:
freu mich über jedes neue Bild, da mich diese "alt-hergebrachte" Technik begeistert. Und sind wir mal ehrlich: diese Methode bringt das Modell, um das es geht, in "reinster" Form ins Bild, Paintjob etc. müssen für die Glaubwürdigkeit sorgen.
Ist doch genial, wenn man Dioramen mit Fotohintergründen oder gar realistisch gemalten Backdrops ausleuchet und ablichtet.
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Offline cosmic

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #7 am: 24. März 2010, 11:46:13 »
Super! Danke für die ausführliche Beschreibung!

Ein Mod soll diesen Eintrag "sticky" machen.

Kostas

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #8 am: 24. März 2010, 11:54:25 »
Ich finde es vor allem bei den Anime-Modellen spannend, diese mit "echten" Hintergründen zu kombinieren. Das hat etwas sehr eigenes, zumal ich stilistisch solche Modelle eher in Richtung "real" zu bauen als spielzeugartig, d. h. blitzsauber und ohne Schattierungen. Und wenn es dann noch gelingt in das Bild (wie in ein Diorama) eine "Geschichte" zu packen, d. h. das Arrangement, das man sieht, zu rechtfertigen, gewinnt eine Aufnahme noch mehr an Stimmung und Ausdruck. Das sollte man m. E. bei der Bildkomposition immer beachten.

Auch Perspektive ist wichtig - siehe etwa die Walküre oben auf Schwarz. "Von unten" wirkt so was gleich ganz anders, dann noch plausibles Licht dazu... da geht was! Nur was hinstellen und abdrücken macht jedenfalls kaum ein gutes Bild, man sollte sich vorher schon Gedanken machen, was man eigentlich zeigen will.

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #9 am: 25. März 2010, 10:38:51 »
Bist Du sicher, daß das eine AIM-7 ist? Die AIM Serie waren doch Sidewinder Raketen, und das hier ist ´ne Sparrow.

Vertrau' mir, das ist eine Sparrow, die offizielle Bezeichnung ist AIM-7 ("Air Intercept Missile", für die ganze Gattung in den USA). Sidewinder ist AIM-9, 'ne AMRAAM hat AIM-120, usw.

Ich weiß schon, wovon ich rede ;)
« Letzte Änderung: 25. März 2010, 10:40:34 von dizzyfugu »

Offline Hacker Stefan

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #10 am: 25. März 2010, 12:45:10 »
Jep ist sicher ne Sparrow weil ich bei den Namen Captain Jack Sparrow immer an diese Rakete denken musste  ;D
BAVARIAN MODEL BERSERKER

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #11 am: 25. März 2010, 14:43:52 »
Hatte ich doch vermerkt, nur war mir der AIM Zusatz auf Sidewinder zugeschnitten. Egal, am liebsten habe ich sowieso die GAU Raketen, die Bunkerknacker!

Frank

 :-* Das sind GBUs (Guided Bomb Units). Und es sind "nur" Bomben, keine Flugkörper... (*duckt sich*)  ;D

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #12 am: 25. März 2010, 15:37:16 »
Oder war die GAU-8/A Gatling-Kanone aus der A-10 gemeint? Wäre ja auch passend?  :dontknow:
Ist ja nicht wild, bei dem Kuddelmuddel kommt man gerne durcheinander...

Offline dizzyfugu

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Re:Modellaufnahmen mit einfachen Mitteln - eine kleine Anleitung
« Antwort #13 am: 13. Juli 2010, 15:04:45 »
Noch mal eine Ergänzung - hatte letztens beim Shooting daheim noch einmal ein Fotoset dokumentiert.

Es geht um einen Abitate F44B "Tequilagunner" in 1:72 - ein Mecha, der aufgrund seiner Größe und Volumens (ca. 30cm hoch und je 20cm breit und tief) schon ein größeres Set erfordert. Ferner war hier die Herausforderung, das kleine Diorama, das ich dazu gebaut hatte, mit ins Bild einzubinden, obwohl es eigentlich viel zu schmal dafür war/ist.



Das Ganze wurde so groß, dass es nicht mehr auf den Herd gepasst hat - insofern musste das Set auf dem Fußboden angelegt werden. Um auch die Kamera mit Stativ auf eine richtige Perspektivenhöhe zu bekommen, habe ich ein Brett als Basis genommen, dass ca. 20cm aufgebockt wurde.
Der Hintergrund ist wie üblich ein A3-Poster, das auf eine Glasfläche von eime Cliprahmen geklebt wurde, damit es glatt liegt. Beleuchtet ist es von oben mit der Leselampe (50W), die auch ein gleichmäßiges Licht auf das Modell davor abgibt.

Um das Diorama "ins Bild" zu bekommen, musste ich tricksen: mit farblich passendem Sand ist ein ansteigender Vordergrund aufgeschüttet wurden (auf Zeitungspapier, denn dann bekommt man die Schweinerei später einfacher wieder weg!), in "Dünenwellen". Gestrüpp in verschiedenen Entfernungen macht die Ansicht interessanter und verdeckt Übergänge. Dieses Arrangement steigert den Tiefeneindruck ungemein! Um die Sandflächen interessanter zu gestalten, sind im Vordergrund noch Schrottteile verteilt - auch sie verstärken den Tiefeneindruck.

Zur weiteren Beleuchtung wurde das Modell von der Seite angestrahlt - natürlich auf die Lichtrichtung im Hintergrund achtend. bei dem großen, verwinkelten Modell war es auch wichtig, leicht von unten anzuleuchten, weil sonst viele Stellen im Schatten versackt wären - daher zwei Strahler (einer 50 Watt, und ein 25er zum Aufhellen leicht versetzt). Hart einige Zeit gekostet, dies so einzurichten, aber es hilft nur Ausprobieren und Ergebnisse checken.

Und so was kam dann heraus:


(Achtung: Bild ist gespiegelt!)


Selbes Setup, nur anderer Hintergrund.

Wie gesagt - alles keine Hexerei, aber eine Kamera mit Makromodus bzw. mit abschaltbarem Autofokus und Blitzlicht ist Pflicht, aber ansonsten kann man mit einfachen Mitteln schon nette Inszenierungen aufs Papier bzw. das Speichermedium bannen :)