Weiter geht's.
Gestern Abend konnte ich einen wichtigen Meilenstein erreichen: Die beiden ISDs wurden final miteinander verheiratet. Dem ging aber nochmal ein ganzer Haufen Arbeit voran. Hier nochmal ein Blick ins Innere, bevor der Deckel final drauf kommt. Da hat noch alles beim Testen funktioniert. Bitte im Hinterkopf behalten, das wird später nochmal wichtig. Und den quaotischen Schreibtisch bitte nicht weiter beachten, der sieht bei mir im Endspurt von Großprojekten immer so aus...
Vor dem finalen Lack hatte ich beide ISDs mit Hellgrau grundiert und einzelne Panel in Dunkkelgrau lackiert. Die sollten dann später in einem etwas anderen Farbton durch den grauweißen Anstrich hindurchschimmern. Dasselbe Preshading-Prinzip hat bei meinem AMX-Flieger zienlich gut funktioniert. Hier ging es allerdings voll in die Hose.
Ich hatte den Kontrast der beiden Grautöne eindeutig zu hoch und die Deckkraft der finalen weißen Farbe zu gering eingeschätzt. Ergo blieb von dem Muster quasi nichts mehr übrig. Hab dann eine Weile mit mir gerungen, nochmal einige Panele einzeln in unterschiedlichen Farbtönen herauszuarbeiten, es dann aber sein lassen. Mein Nervenkostüm hätte das bei zwei so großen Schiffen nach so langer Bauzeit nicht mehr hergegeben. Das ist durch die aktuelle Weltpolitische Lage sowieso gerade etwas angeknackst...
Also habe ich mich auf ein Washing konzentriert, was in Grau durchgeführt wurde. Schwarz erschien mir bei weißem Untergrund zu heftig. Das Ganze hat mich dann doch wieder eine ganze Woche(!) beschäftigt, da ich nicht mit dem großen Quast einmal rübergegangen bin, sondern die Hauptpanelstöße und alle erhabenen Teile einzeln bearbeitet habe. Hatte die Sorge, dass er mir sonst farblich "absäuft", wenn nachher der Schmodder runtergewaschen werden soll.
Das Ergebnis ist...
gewöhnungsbedürftig... hat aber durchaus seinen Reiz, wenn man es ein wenig auf sich hat wirken lassen. Hier ein Ausschnitt der seitlichen Beleuchtung. Ich bin ja richtig stolz auf die winzigen 0603-LEDs in den Seitengräben, sehen richtig schick aus.
Die tapfere, kleine Hammerhead-Korvette. Hab da neulich Stefans Interpretation mit den konischen Flammenkegeln an den Triebwerken gesehen. Hat's mir auch irgendwie angetan. Mal schauen ob und wie ich das später nachrüste.
Und hier die wichtigste Öffnung in einem Modell meiner bisherigen Laufbahn: Das Kabel ist die Verbindung zum ISP-Programmer, wenn ich das Programm updaten will. Gehaltert ist es unter der Abdeckung, die mittels zweier kleiner Magnete an ihrem Platz bleibt. Klappt super! Und die Öffnung erfüllte ungewollt noch ganz andere Aufgaben...
Der absolute Super-Gau passierte nämlich gestern Abend, so gegen 22 Uhr. Ich war mit mir am ringen, ob ich die finale Zusammenführung noch an dem Abend, oder erst am nächsten Tag erledigen sollte. Auf der einen Seite war ich natürlich neugierig, ob alles wie geplant und beim Testlauf auch final funktionierte. Auf der anderen Seite wusste ich, falls es ein Problem gibt, würde ich nicht eher ruhen, bis das Problem gelöst ist, Schlaf hin oder her.
Natürlich hat die Neugier über die Vernunft gesiegt. Also alles zusammengesteckt und die drei Schrauben festgezogen. Luft anhalten, Strom an und... Alles funktionierte!!! Hurra die Freude ist groß!!!
Doch was musste ich da entdecken? Ein Brückensegment und ein Panel blieben dauerhaft dunkel, das war so nicht geplant. Was war passiert?
Das Panel läuft unter der Kategorie "Fehler, die zu Wutschreien führen, die Polizieeinsätze nach sich ziehen können". Viel gefehlt hat da vermutlich nicht mehr. Ich hatte zwar damals alle Löcher gebohrt, aber das verlegen der LLF "auf später" verschoben. Ganz eindeutig war das zu spät, ich habe es nämlich zwischenzeitlich schlichtweg vergessen...
Da lief das 3-Jahresprojekt schon mal Gefahr, hochkant in die Tonne zu wandern. Das einzige was ihn rettete, war die Erkenntnis, dass es nur den Kurzschluss-ISD betrifft. Der "normale" ist voll beleuchtet. Bei dem ganzen Geflicker fällt es gar nicht auf, dass ein Panel komplett tot ist. Puls schon mal wieder etwas beruhigt.
Und dann kam der zweite Wutschrei-Moment: Das untere Brückensegment auf Steuerbord blieb dunkel. Im Test hatte es noch funktioniert. Nun war guter Rat teuer. Zur Diagnose musste ich beide Modelle insgesamt dreimal vorneinander trennen und wieder verschrauben, was eine Sträflingsarbeit ist. Dafür hatte ich es nämlich niemals ausgelegt.
Zum Glück konnte ich einen Fehler nach dem anderen ausschließen. Die LED funktionierte noch und war nicht durchgebrannt, auch war die Verkabelung bis zum Treiberbaustein im zweiten ISDs intakt. Allerdings hatte sich offenbar just dieser Ausgang in Rente begeben, der wollte beim besten Willen nicht mehr schalten.
Ich habe dann innerlich drei Kreuze gemacht, dass ich...
1. ... die kleine Wartungsklappe hatte.
2. ... jeder Ausgang an den Treiber-ICs zum Anschluss an die LEDs von mir mit zwei Pins versehen wurde. Der Gedanke damals war, dass ich ggf. mal zwei Lichter parallen anklemmen könnte, ohne nachträglich noch viel herumlöten zu müssen.
Dies war die Rettung! Flugs wurde ein kleines Überbrückungskabel gelötet und mittels spitzer Pinzette und quasi Null Sicht durch diese kleine Öffnung auf den toten Ausgang und einen anderen, funktionsfähigen gesteckt. Wie ich das am Ende geschafft habe, weiß ich immer noch nicht so genau. Aber es hat verhindert, dass ich das ganze Projekt wutschnaubend aus dem dritten Stock vom Balkon geworfen habe...
So sieht das Ganze jetzt vor der Modellierung der Wattebauschexplosionen aus.
Womit ich ebenfalls nicht ganz glücklich bin, ist die Helligkeit der Hangarbeleuchtung. Da hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft. Wenn ich meine "Avenger" baue, werde ich auf jeden Fall den Hangar von Greenstrawberry da rein bauen. Ich glaube, das bringt lichttechnisch mehr Möglichkeiten.
Das Ganze hat mich bis morgens um 1 Uhr wach gehalten, eingeschlafen bin ich dann irgendwann gegen halb vier.
Jetzt fehlen noch die Triebwerke und Bordgeschütze. Die sind allerdings schon fertig lackiert und werden nach Abschluss aller anderen Arbeiten montiert. Jetzt würden sie vermutlich nur stören.