Ich möchte euch hier einmal den neuen "Raptor" von Moebius und das dazugehörige Waffenset kurz vorstellen. Los geht's...
Der Karton. Soweit ja ganz hübsch...
Fangen wir mit der Bauanleitung im typischen BSG-Style mit den abgeschnittenen Ecken an. Bereits auf der ersten Seite wird darauf hingewiesen, dass man sich dringendst vor(!!!) Baubeginn überlegen sollte, ob man das optional erhältliche Waffenset mit verbauen möchte oder nicht. In diesem Fall sind nämlich einige Bohrungen zu setzen (komme ich später auch noch drauf zu sprechen).
Die Lackeranweisung besteht aus mehreren Bildern eines fertig gebauten Modells und gibt keine explizite Farbe vor. Stattdessen wird auf unterschiedliche Gelb-Braun-Farbtöne verwiesen, um Hell-Dunkel-Effekte zu erzielen. Modellbau-Neulinge haben sich das vermutlich etwas anders vorgestellt.
Kommen wir zu den Spritzlingen. Soweit sehen die ja noch ganz gut aus.
Die Klarsichtteile kommen einzeln verpackt in einem Klarsichtbeutel. Generell löblich, da so verhindert wird, dass die Teile während des Transports verkratzen. Etwas, was Revell streckenweise bis heute nicht hinbekommt.
Viel Platz zum fröhlich durch die Packung fliegen hätten die Teile aber eh nicht. Der Karton ist randvoll bis oben hin, da wackelt nix!
Kommen wir jetzt zum ersten unangenehmen Teil des Bausatzes: Die Piloten. Was Moebius da abgeliefert hat, ist nicht nur ein Schritt zurück, sondern gleich eine ganze Rolle rückwärts. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an die Viper Mk. 2 erinnern, die anfangs einen (echt schicken) Resin-Piloten im Karton hatten. Im Revell-Karton fand ich dann später an seiner Stelle einen Zusatzspritzling, an dem die einzelnen Pilotenteile in Poly vorlagen. Ebenfalls sehr schön gemacht, mit Faltenwurf und allem drum und dran. Besonders gut gefallen hat mir dabei (und tut es bis heute), dass man durch die Wahl des oberen Torsos entweder einen männlichen oder weiblichen Piloten bauen kann. Saubere Sache, sehr gut!
Und mit dem Raptor kam dann das hier...
Null Kontur, keine Falten, Hände wie Pingiun-Flügel (kann man evtl. für ein Batman-Diorama verwenden
), und der fetteste Klops: Sinkstelle (oder soll ich besser sagen 'Krater'?) im Visier.
Wofür zum Kuckuck gibt es eigentlich Testshots?! Doch eigentlich genau dafür, um zu schauen, ob die Formen vernünftig gefüllt sind, oder ob noch etwas an Drücken, Einspritz- und Haltezeiten, Abkühlkurven, etc. nachjustiert werden muss. Aber wenn man sie nur macht, um sagen zu können 'Hier sind erste Testshots', ohne daraus Konsequenzen zu ziehen, dann kann man das auch gleich lassen, und direkt in die Produktion übergehen.
Irgendwie wird man subjektiv den Eindruck nicht los, dass das Modell etwas unterdealliert ist. So kamen mir die Triebwerke etwas kahl vor (keine zus. Rohre, Leitungen, etc.). Aber die sind in der Serie auch recht nackig. Da könnte man noch etwas dran machen.
Hier ein Beispiel für die angedeuteten Löcher auf der Innenseite für das Waffenset. Bei Bedarf einfach aufbohren.
Hier der zweite Klopps, der mir ein erstauntes 'Oha!' entlockte.
Bei den beiden Halbröhren handelt es sich um Kühlaggregate für die Triebwerke, die seitlich angebaut sind. Aber was sehen wir? Genau, nichts! Da ist überhaupt kein Innenleben, keine Grätings, nix da. Luftig leer. Kann man sogar auf den Bildern der Bemalungshinweise sehen, dass man da von vorne nach hinten durchschauen kann. Ob das Innenleben vergessen wurde, oder dem Termindruck zum Opfer fiel, kann ich nicht beurteilen. Auf jedes Fall ist es nicht da, Punkt!
Weiter geht's im zweiten Teil, habe die Bildergrenze erreicht.