Wie Mehse sagt, bloß keinen Klebestift (egal welchen): Du wirst den Klebstoff nie voll auf die Klebeflächen streichen können; einige trocknen schnell aus und werden gummiähnlich, so dass sich die Klebestelle auf der Oberseite der zu geklebten Fläche durchdrückt; fast alle sind wasserlöslich, die Klebeflächen wellen sich ganz schnell; spätestens wenn du Kanten von bereits verklebten Objekten verbinden willst, hast du keinen festen Untergrund, auf den du die Klebefläche drücken kannst, um den Kleber aufzutragen.
Ich verwende UHU Bastelkeber (aber mit Vorsicht; ist wasserlöslich). Vorteil: Er bindet sehr schnell ab, ist nicht so geruchsintensiv wie der normale UHU Kleber und (vor allen Dingen) er zieht keine Fäden. Auftragen entweder direkt (sparsam sein!), mit Pinsel oder direkt mit dem Finger verschmieren. Für größere Flächen musst du aber den normalen UHU nehmen, da sich sonst die Flächen wellen. Auch bei Laminierungen nur den normalen nehmen. Sekundenkleber ist in der Regel nicht nötig, kann aber zur Verstärkung von kleinen und dünnen Teilen verwendet werden (Antennen) und bei Teilen, die stärkeren mechanischen Belstungen ausgesetzt sind (Gelenke). Bei Sekundenkleber Vorsicht, die Farbe könnte sich verändern.
Zum Papier: Teste vorher, mit welcher Grammatur du arbeiten kannst. Es macht wenig Sinn, einen Stapel 250g-Papier zu kaufen, wenn es nicht durch den Drucker geht. Ich nehme 180g-Papier für alle meine Bauten; du kannst damit auch kleine Teile noch falten (und es geht gerade noch so durch meinen Drucker
). Generell gilt, je größer das Modell, desto fester das Papier / der Karton. Festerer Karton muss sehr vorsichtig vorgeformt werden, damit er nicht dort knickt, wo er nicht soll.
Die besten Ergebnisse erzielst du mit einem Tintenstrahldrucker, musst aber beim Falten aufpassen, da in einigen Fällen die Farbe verwischt werden kann (macht aber bei Star Wars & Co. nicht so viel aus; je mehr Macken und Flecke desto besser
). Bei Laserdrucken können die Faltränder ausbrechen und die Farbe kann abblättern.
Zum Ausschneiden nimmst du am besten einen Cutter, selbstheilende Schneidematte (nicht direkt auf dem Mahagoni-Tisch der Oma arbeiten) und ein Metall-Lineal. Bevor du Teile faltest oder verklebst, solltest du die Falzkante leicht anritzen. Das ist so ähnlich wie beim Gravieren: mit gaaanz leichtem Druck mit dem Cutter über die Kante ziehen (nicht zuviel Druck, sonst ist das Teil entzwei). Gebogene Flächen vor der Montage leicht vorbiegen (über eine Tischkante oder einen Finger ziehen). Bei Röhren nimmst du einen Stift mit glatter Oberfläche oder einen Holzstab und rollst das Bauteil damit ein paar mal auf. Der Stift / das Holz kann dann auch den notwendigen Gegendruck beim Zusammenkleben liefern.
Hast du gewölbte Flächen, die zusammengeklebt werden sollen, solltest du wenn möglich die Klebelaschen ("Flaps") abschneiden und die Kanten von hinten mit einem Stück übriggebliebenem Papier verkleben. Du erzielst dann eine ganz saubere Kante, die man nur dann sieht, wenn man genau hinschaut. Nimmst du die Flaps, entsteht eine unschöne Stufe:
Besonders effektiv ist auch das Einfärben der Klebekanten. Teilweise muss das schon während des Zusammenbaus geschehen, weil du später an einige nicht mehr herankommst. Da nehme ich am liebsten Wasserfarben, die kann man genau anmischen. Aquarellstifte sollen auch gut sein. Mit Buntstiften kannst du auch nachträglich abgeriebene Stellen kaschieren und das Modell altern. Hier ein paar Bilder meines Blasters mit gefärbten Kanten, Laminierungen und Röhren:
und mein Iron Man mit bemalten Kanten:
dasselbe mit Yoda:
Sein Gesicht wurde auch komplett von hinten verklebt.
Ich hoffe, damit kommst du ein wenig weiter. Und wenn mal was nicht gelingt, einfach neu ausdrucken und neu montieren oder drüberkleben.
Viele Grüße
Marcell