Bitte nicht die NeuPzf mit in den Ofen schmeissen :lol:
F...!
Hm, du hast jetzt die erste Mel weltweit, die mit ihrer PzF um die Ecke schießen kann.
Sei's drum:
Struschie hat also ganze Arbeit geleistet und die Hand wirklich abgehackt.
Er deklariert es zwar als Unfall...
So, um die PzF soll das neue Fäustchen drum. Leichtsinnigerweise hat mir Struschie eine Original-PzF anvertraut.
Das Rohr hat einen Durchmesser von 5mm.
Genau wie ein Trinkhalm... darauf kann ich also in Ruhe die Hand modellieren, ohne die PzF zu besudeln.
Nur ein bisschen instabil und unhandlich ist der Trinkhalm.
Ein Schraubenzieher passt mit 5mm Durchmesser saugend rein. Irgendwie dreht sich im Modellbau alles um 5mm.
Liegt gut in der Hand, gibt stabilen Halt.
Ich habe mich für grasgrünes Fimo Soft entschieden.
Fimo, weil man in Ruhe und ohne drückende Hast einer erstarrenden 2K-Masse mit Trial und Error beliebig oft und lange modellieren kann. Die Form wird erst im Ofen fixiert, wenn man mit ihr rundum zufrieden ist.
An mittelgrünen Sulpturen kann das menschliche Auge optimal Plastizität, Tiefenunterschiede und Strukturen erkennen.
Grün liegt im mittlerem Helligkeitsbereich wie grau, allerdings reizt es die Farbzäpfchen im Auge, die im Zentrum für das scharfe sehen am dichtesten konzentriert sind. Während blau zu dunkel und leicht verschwommen wahrgenommen wird, würde rot die Sehzäpfchen überreizen.
Man muss es einfach selbst ausprobieren, grüne Reliefstrukturen sind angenehmer, deutlicher und ermüdungsfreier wahrzuehmen als andere farbige und graue. Das steigert das effiziente Arbeiten und trägt zum Erfolg einer glaubwürdigen Figur bei.
Und wer diesen UnWort geglaubt hat, dem brauch ich nicht mehr zu erzählen, dass ich einfach nur noch grünes Fimo da hatte, weil ich mein graues Zweikomponentenputty bei Struschie gelassen habe.
Also eine Scheibe platt drücken, die so dick ist, wie die Originalhand an der dicksten Stelle (Handballen).
In ungefähre Abmessung der Hand schneiten. Ein scharfes Skalpell hilft, dass die Form sich nicht verzieht.
Von den Handballen über die Handfläche bis zu den Fingern verjüngt sich das Gesamtvolumen. Ein herausgeschnittener Keil ahmt diesen Volumenverlust nach.
Der Haandrücken wird angezeichnet. Mir gefiel der gerade Verlauf der Melusinenhand nicht, ein natürlicherer Verlauf betont die Wurzel des Mittelfingers. Mit der rückseitigen, stumpfen Seite der Skalpellklinge drückt sich das Fimo halbrund in die Vertiefung mit rein.
Mit der eigenen Hand als Vorlage die Finger kürzen. Manche Leute sagen zwar, Männer mit längerem Ring- als Zeigefinger seien Weicheier, aber traut euch das mal mir gegenüber.
Die Flanken des Handtellers wurden zur Handwurzel hin mit je einem Schnitt verjüngt, die Abrundung der Flanken mit einem schrägen Schnitt, die Anpassung der Abrundung mit einem kleinen Spachtel und Spucke.
Der zu dicke Zeigefinger mit einem keilförmigen Schnitt verjüngt. Die Fingerspitzen mit einem kleinen Spachtel links und rechts leicht angedrückt. Außenkante Zeigefinger und kleiner Finger mit Spachtel und Spucke abgerundet.
Mit dem Fingerjointmultispezialtool (Billichuhrmacherwerkzeug zum Kürzen von Uhrenmetallbändern) Joints reingedrückt. Das Dingen kann man sich auch aus einem Plastikstreifen zurechtschnippeln. Eigene Hand als Vorlage.
Protohand einfach schräg um den Schraubendreher gewickelt. Dabei stülpt sich die unterseitige Fimokante unschön nach außen. Erst mal hinnehmen.
Von der Protohand geht die Daumenwurzel wie ein gespanntes Dreieck nach links weg (eigene Hand angucken). Schnippschnapp!
Auch hier stülpt sich die Unterkante durch die Verdrehung nach außen. Einfach mit dem Skalpell wegschnippeln.
Fimowurst zurechtrollen, eine Verjüngung reinrollen. Schnipp - Daumen.
Daumen dran, Unterstülpungen wegschneiden. Die Fingegelenke haben sich beim Umwickeln rundgebogen. Fingergelenke einzeln plattdrücken. Ebenso den Handrücken nochmal plattdrücken.
Noch zwei kleine Details dazu:
Und fertig.
Und ab in den Ofen.
Was draus wird, erfahren wir in einer halben Stunde.