Schönes Update zur Melusine! Wie gut lies sich der Künstlerton denn bearbeiten? Denke wenn der nach dem trocknen nicht zu schwer wird, könnt das eine sehr gute Alternative zu Gips sein.
Gruß Olli, der Plastiker
Ich bin da gespaltener Meinung.
Zum einen hat er sehr interessante Vorteile. Er bleibt lange plastisch bearbeitbar, ähnlich wie Knete. Das ist sehr nützliche, wenn man zeitaufwändige Muster eingravieren oder -stempeln möchte (wie z.B. das Kopfsteinpflaster).
Die Oberfläche ließ sich sehr leicht mit geknüllter Alufolie strukturieren.
Ebenso konnte man die Oberfläche immer und immer wieder mit einem nassen Finger benetzen und somit geschmeidig halten (das Zeugs ist wasserlöslich!) und auch ebenso einfach mit dem nassen Finger in der Oberlächenstruktur glätten. Dadurch gibt es keinen Zeitdruck bei Modellierarbeiten.
Allerdings ließ sich diese störrische Pampe in größeren Dimensionen nur äußerst widerspenstig bearbeiten und in ordentliche Formen bringen und erfordert dazu auch das richtige Werkzeug.
Es ist mir Ungeübten nicht gelungen, gleichstarke Platten daraus zu walzen. Dazu hätte ich wohl ein großes Nudelholz und eine Konstruktion aus Führungsschienen für die gleichmäßige Dicke benötigt.
Struschie hat aus der Not eine Tugend gemacht und vorgeschlagen, den Straßenbelag bewusst und deutlich wellig auszugestalten. Die Straße wirkt daher in meinen Augen "uriger".
Aus gleichem Grund bin ich auch daher mit der Häuserecke ganz und gar unzufrieden. Hier hatte ich versucht, mit den angetrockneten (und zähen) Resten auf billigem Pappelsperrholz noch schnell was hinzubekommen. Denn während man die Oberfläche unproblematisch immer wieder mit Wasser geschmeidig halten kann, ist es eine ganz andere Geschicht, einen ganzen Brocken aufzufrischen und durchzuwalken. Gibt 'ne Sauerei mit ungleichmäßigem Ergebnis.
Da hab ich wohl am falschen Ende gespart, die Häuserecke machen wir neu. War aber schon mal eine interessante Fingerübung.
Dann war es teilweise ärgerlich, dass beim Einstempeln von Details das Material um den Stempel herum aufgrund seiner Zähigkeit mit hinuntergezogen wurde und darum die Kanten abgerundet wirkten (was beim Kopfsteinpflaster ein erwünschter, bei den Gehwegsplatten ein unerwünschter Effekt war).
Das nachträgliche Einarbeiten von Tonstückchen (um z.B. Dellen oder Löcher aufzufüllen) war immer schwierig, weil sich das Material nicht nahtlos verbinden wollte. Da musste viel mit Wasser benetzt werden und gerubbelt.
Ich werd mal weiter damit experimentieren, weil es saubillig und relativ leicht zu handhaben und darüberhinaus ungiftig ist. Das ist kein echter Künstlerton, sondern so eine Zellstoff- / Bindemittelmasse auf Wasserbasis speziell für Kinder (wahrscheinlich kann man das auch noch essen).