Hallo zusammen,
ich habe die "Salzkrusten" mit Acryl-Sprühlack aus der Dose angewandt - einen Airbrush habe ich nicht. Vorhar hatte ich das Ganze schon einmal an einem 1:72 Flugzeug (hatte ich, glaube ich, entweder unter Farben oder bei Non-SF-Modellen gepostet - eine indonesische P-51D) ausprobiert, damals aber sogar mit Pinsel und Emaille-Farben - mit erstaunlich guten Ergebnis. Auch wenn das "Freirubbeln" eine mittlere Schweinerei war, das Resultat war/ist ziemlich einzig- und eigenartig. Bei 1:32 wie hier ist die Technik aber angemessener als in 1:72. Klappt zwar auch, aber die Körnung ist recht grob, in 1:72 taugt das bestenfalls, um verblichene Farbfelder zu gestalten, aber keine Roststellen oder plastischen, abgeplatzten Lack.
Lustigerweise: alle meine Haarspray-Versuche mit derberen Farben sind bis dato eher gescheitert. Ich vermute, dass man das wirklich nur mit einem ganz fein eingestellten Airbrush (und vermutlich feinpigmentigen Acryl-Farben) gut hinbekommt.
Bei der Viper hier bin ich ähnlich vorgegangen wie bei dem Mustang-Experiment: erst mit Metallfarbe grundiert, dann neuralgische Stellen mit entspannten Wasser angefeuchtet (feuchter Finger!), und Salz gestreut, ohne so genau darauf zu achten, ob sich Klumpen bilden oder nur einzelne Kristalle hängen bleiben.
Ist bewusst ungeordnet geschehen, solch "Chaos" trägt m.E. sehr zur natürlichen Optik bei. Über Nacht trocknen gelassen - das wird sehr fest und z.T. sogar grifffest. Dann mit der Dose und später z.T. mit Pinsel lackiert, und später dann, nach 48 Stunden, mechanisch freigerubbelt - z. T. mit einer Messing-Kontaktbürste(!), und ich habe auch hie und da mit nassem Schleifpapier nachgeholfen. Nichts für Feingeister...
Sieht aber gut aus - mittlerweile ist der Lack durch. Durch die später aufgetragenen, dunkleren, stark verdünnten Farbschleier ist der Grundton nun eher Weinrot, die krasse Feuerwehr-Optik vom Basis-Lack ist passé. Auch das ordentliche Washing mit schwarzer Tusche dämpft alles stark ab - die Kiste sieht aus, als wäre sie durch die Hölle gegangen, nicht ohne Kontakte...
Es sind sogar schon Aufkleber drauf - mit einer freundlichen, großen, gelben "18". Jetzt sieht die Viper eher aus wie ein Pylon-Racer, gesponsert vom großen M...
Es stehen noch Detailarbeiten an, das Heck muss rein, und die Flugkörper müssen noch gemacht werden. Auch die Base für den Ständer ist noch offen - ich wollte zuerst so etwas wie einen Kunsstein nehmen, aber finde mal so was... Also wird es wohl eine schwarze Presspan-Platte werden, mit kaschierten Seiten, ganz simpel.
Ebenfalls glücklich verlaufen: die Scheibe ist bei den Beulenarbeiten nicht verschmort worden, alles gut gegangen...
Neue Bilder kommen nächste Woche - Stay tuned