Nachdem auf die rote Deckschicht eine zweite, weiter verdünnte Schicht drauf kam, ging es danach an andere Details.
Die, meiner Einschätzung und Fantasie nach, Ledereinsätze auf der Rüstung.
Dazu hab ich dunkelbraun Modellair von Vallejo mit Wasser noch weiter runter verdünnt und als Lasur aufgetragen. Wichtig bei Lasuren, nicht einfach nur drauf pinseln und glauben, das wars. Solang die Farbe noch feucht ist, gern nochmal drüber pinseln. Damit verhindert man ein wenig die "Pfützen"bildung.
Bei Leder ist mir das aber egal, da sehen Pfützen schon mal ganz gut aus. Leder ist organisch. So auch die Farbe. Jeder kennt alte Lederjacken, da spielen sich oft eine Vielzahl von Farben darauf ab.
Und was noch für mich wichtig ist, für die Figurenmalerei. Da geht es jetzt mehr in eine Grundsatz Philosophie rein als in die technische Umsetzung. Folgendes daher als meine Meinung und nicht als Fakt verstehen.
Eine Figur lebt. Eine Figur soll eine Person darstellen. Eine Person ist im besten Fall lebendig(außer Zombies
). Somit leben die Farben darauf. Egal ob nun Haut oder Kleidung. Da ist Bewegung im spiel. Eintönige, homogene Flächen und Farben wirken für mich auf einer Figur einfach nur falsch. Wie eine Actionfigur um 2 Euro. Also lasse ich, so gut es mein können zu lässt, die Farben leben, sich selbst durch Lasuren verteilen. Raus kommt bei einem Preshading, das erhabene Stellen heller, tiefere, dunkel wirken. Einerseits durch ein gutes Preshading, andererseits durch die Pigmente die sich ihren Weg suchen. Wie erwähnt macht an einer Stelle Pfützenbildung einen Sinn, an anderen nicht. Immer überlegen beim bemalen, wo man hin will und wie man das erreicht.
Das gleiche gilt für Details. Jedes Detail raus arbeiten das nur geht. Das die Figur hergibt. Kontraste setzen, die aber Sinn ergeben. Sich aber trotzdem deutlich abheben aus der restlichen Umgebung. Das macht am Ende eine Figur lebendig und zu einem Objekt wo man ständig neues entdeckt als Betrachter.
Nach dieser langen Einleitung kommen wir jetzt zur technischen Umsetzung von dieser.
Zuerst wurden die Lederteile wie oben beschrieben mit dem dunkelbraun eingepinselt. Pfützen waren hier durchaus hin wieder Absicht. Anders als beim rot der Rüstung, da hab ich das vermieden.
Als das trocken war, hab ich mittels Schwamm tupfen und einem Ocker, Desert Yellow/Tamiya kleine Schäden in die Lederteile gemacht.
Danach hab ich bei den Armrüstungen die Naht(Kontrast und Detail) mit Deck Tan/Tamiya hervor gemalt. Lockert das ganze Leder auf und wieder ein Detail mehr das es, leicht durch Kontrast, zu entdecken gibt.
Das lass ich nun trocknen, zum Abschluss bekommen die Lederteile noch ein schwarzes Wash.
So sieht das nun aus: