Autor Thema: Anime & Mecha 1:72 Abitate F44C 'Firegunner' (Fang of the Sun - Dougram)  (Gelesen 793 mal)

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Offline dizzyfugu

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Anime & Mecha 1:72 Abitate F44C 'Firegunner' (Fang of the Sun - Dougram)
« am: 30. September 2024, 14:25:24 »
Nein, dies ist kein Doppeleintrag, sondern ein weiterer (kanonischer) Umbau eines Mecha-Bausatzes in eine spätere Inkarnation des Basisfahrzeugs. Und nach dem F44B kommt halt der F44C. ;)

<b>Der Bausatz:</b>
Ein weiterer Vintage-Bausatz, mit dem ich in meiner späten Jugend begonnen habe, aber in diesem Fall handelte es sich nicht um eine Restaurierungsarbeit, sondern um echten Arbeitsfortschritt nach einer langen Pause und die Vervollständigung einer Idee, die ich Ende der 90er Jahre hatte – der ursprüngliche Bausatz war nie fertiggestellt worden.
Die Inspiration kam von der Abbildung auf der Titelseite der Takara-Bauanleitung, der einzigen Referenz, die ich damals hatte (Internet gab's auch noch nicht, bestenfalls am MiT):



Die Modell-Basis ist/war ein Originalbausatz des Takara F44A "Crabgunner", nicht eine der Revell-Neuauflagen als „Dromedin“. Ich bin nicht sicher, woher ich ihn hattee – ich nehme an, ich habe diesen Bausatz in einem Comicladen oder auf einer Modellbau-Messe gefunden. Wie auch immer, eine Farbabbildung in Takaras Montage- und Malanleitung zeigte einen modifizierten Crabgunner mit zusätzlichen Raketenwerfern auf Halterungen an den Seiten des Rumpf-Mittelteils sowie andere geänderte Details wie eine größeren Kommandantenkuppel, eine andere Kanone und Unterschiede am Rumpf. Dies inspirierte mich dazu, den Bausatz in etwas Ähnliches umzuwandeln – aber auf halbem Weg wurde er nicht fertiggestellt und wanderte unlackiert in den Keller…

Viele Monde später (so um 2013, denke ich) nahm ich das Projekt dort wieder auf, wo es in die Pause gegangen war, und beschloss, mit dem Umbau in das fortzufahren, was ich heute als F44C kenne, gemäß einem Dougram-Quellenbuch mit dem Titel „Fang of the Sun Dougram – The Comprehensive“, das ich mir im Laufe der Jahre besorgt hatte. Von dort aus versuchte ich auch, das Kanji seines Namens zu übersetzen, was „Fu-A-I-Ya-Gu-N-Na“ lauten sollte, also nahm ich an, dass dieser ziemlich obskure Dougram-Mecha offiziell „Firegunner“ heißt. Spätere Überprüfungen im offiziellen Quellenmaterial und im Quellenbuch bestätigten dies. ^^







Einige Details wie zusätzliche Waffenstationen und Panzerungsverstärkungen wurden bereits vor Jahren hinzugefügt, aber ich habe sie größtenteils geändert, erneuert und verbessert. Wie auch immer, trotz dieser Modifikationen am F44A-Modell als Grundlage stellte ich fest, dass etwas fehlte, was Persönliches... Als ich im Internet nach Ideen suchte, stieß ich auf einen 1:72-Bausatz (von AER aus Moldawien, einem auf obskure russische Militärfahrzeuge spezialisierten Modell-Hersteller) des ägyptischen selbstfahrenden Waffenträgers SAU-122, der eigentlich ein modifizierter T-34/85 aus den 80er Jahren mit einem neuen riesigen, kastenförmigen Turm ist, der eine massive Haubitze trägt. Dieser Turm und seine Wumme sahen auf dem Panzer nicht nur einschüchternd aus, sie würden auch gut in den Retro-Look des F44 passen und ihm etwas mehr Biss verleihen, um seinem Namen gerecht zu werden!
Ich hatte Glück, den SAU-122-Bausatz in die Hände zu bekommen, der übrigens von sehr guter Qualität ist; seine Turmteile waren aus Resin und sehr fein detailliert/gegossen. Das Einsetzen der neuen Teile war kein Problem, und obwohl das Ergebnis klobig ist, gefällt mir der neue Look: Heavy Metal! Das Ganze sieht jetzt viel bulliger aus. Weitere Bausatzmodifikationen umfassen die seitlichen Waffenstationen, die neu gebaut werden mussten - ich verwendete Ersatzteile aus einem Gundam-Bausatz im Maßstab 1:144 („Serpent Custom“, aus Endless Waltz) und Radteile aus einem M4 Sherman im Maßstab 1:35. Die resultierende Anordnung ist keine exakte Nachbildung der Waffenträger des ursprünglichen F44C, aber der Gesamteindruck ist meiner Meinung nach gut, da der Turm auch nicht original ist. Weitere Details wie die improvisierten Verstärkungen und Staukästen kamen aus der Schrottkiste, einige Leitern und Tritte am Rumpf wurden aus dünnem Messingdraht gefertigt.

Beim Bemalen wollte ich dem animeartigen Dougram-Look treu bleiben: einfarbiges Finish und dann die Linien und Details durch Trockenbemalung und Verwitterung hervorheben. Ich wollte allerdings keinen weiteren Mecha aus der F44-Familie in einem Sand- oder Braunton, sondern trotzdem einen „hässlichen“, trüben Ton. Nach langem Suchen und Überlegen habe ich mich schließlich für RAL 7002 „Olivgrau“ als Hauptfarbe entschieden. Für Schattierungen und Lichteffekte habe ich mich für RAL 7006 „Beigegrau“ für Unterseiten/Schattenbereiche und RAL 6013 „Schilfgrün“ als Highlight-Ton für Oberseiten entschieden – ein Flechtengrün, das ziemlich genau wie sonnengebleichtes Olivgrün aussieht.







Die Grundbemalung erfolgte unkompliziert mit Sprühdosen, einschließlich der Schattierung. Anschließend wurde eine schwarze Tusche aufgetragen und eine weitere dünne Lasur mit einer Mischung aus Acrylfarbe in Schwarz und Umbra, um Schmutz und Staub zu simulieren. Nach dem Trocknen und Reiben mit einem Baumwolltuch, um die Oberflächen von Farbresten zu befreien, wurden Abziehbilder vom Originalbogen angebracht. Rumpfdetails und Abnutzung wurden durch Trockenlackierung mit gemischten Humbrol-Farben, 83 (Ocker) bzw. 151 (Innengrün), sowie etwas 64 (Hellgrau) an Kanten und Ecken hervorgehoben. Abschließend versiegelte eine Schicht Mattlack alles an Ort und Stelle.

Als letzten Schliff wurde den Füßen des Bausatzes mit einer Mischung aus feinem Sand, Weißleim und Acrylfarbe etwas Erde/Schlamm hinzugefügt, und einige Kanten wurden leicht trocken mit Silber bemalt, sodass Metall durchschimmerte. Rost und Öl wurden mit einem feinen Pinsel mit Acrylfarbe in gebrannter Siena und gebrannter Umbra aufgemalt. Etwas mehr Staub wurde an einigen Stellen mit gemahlener Künstlerkreide simuliert, aber nur sparsam. Die Figur stammt schließlich aus dem Originalbausatz. Verglichen mit den früheren Dougram-Kampfläufern ist dieser F44C-Umbau ziemlich beeindruckend und sieht durchaus „autoritärer“ aus. Und soweit ich weiß, gibt es keinen offiziellen 1:72-Bausatz dieses F44-Derivats (obwohl in den Achtzigern anscheinend ein 1:48-Bausatz von Takara hergestellt wurde)? Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls zufrieden!