Hier nun ein paar Zeilen zum Weathering, wie ich es hier mal ausprobiert habe.
Bisher habe ich immer mit Terpentin eine dünne Brühe aus den Enamles angerührt, und damit einen Wash gemacht. Das hatte aber den Nachteil dass das Zeug die darunterliegende Lackschicht angreift und beschädigt, wenn man nicht schnell macht, den Überschuss runterzuwischen. Folge: Stress pur. Außerdem neigt diese Methode dazu, harte Ränder zu produzieren, da beim Trocknen ein paar Pigmente nauch außen wandern, was einen schönen Schatteneffekt verhindert und beim Nachputzen mit Lösemittel greift man den geschwächten Lack noch weiter an.
Deshalb diesmal ein Produkt auf Wasserbasis für den Wash. Das greift den Lack darunter nicht an und sollte ohne Zeitstress zu verarbeiten sein. Hat zum Teil geklappt. Auf den folgenden Beispielbildern ist der hintere Teil der seitlichen Rümpfe dran.
Eingepinselt:
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Vorderer Rumpfteil mit Waschbenzin und Lappen /Watte gereinigt, wobei sich die Pigmente schön in die Vertiefungen schieben. Der Grundlack ist nicht lange genug mit dem Waschbenzin, welches ja schnell verdunstet, in Kontakt um groß zu leiden. Hinterer Rumpfteil zum Vergleich unverändert.
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Hier umgekehrt: Vorne ist der Wash noch unbehandelt, hinten mit Waschbenzin teilweise wieder abgetragen.
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Nebenher habe ich die Sendeanlage fertiggemacht, die auf den hinteren Turm kommen soll (modifiziertes Teil aus den Radiantbausatz, der weiter oben abgebildet ist), oder das zumindest versucht, denn der Wash auf Wasserbasis, den ich verwendet habe ist echt schräg. Trägt man ihn auf, läuft er ganz gut in die Vertiefungen, wie hier die Schale der Sendeschüssel. Trocknet er aber, wandern praktisch
alle Pigmente nach außen und man erhält das Gegenteil vom gewünschten Effekt. Die Vertiefungen sind hell und die erhabenen Stellen dunkel. Man sieht das auf dem zweiten Bild ganz gut.
Das ist echt doof, denn ein Pinwash, also gezielt die Vertiefungen abdunkeln ist damit unmöglich. Ich dachte erst: "Vielleicht verträgt sich dieses spezielle Produkt nicht mit Enamels.", aber bei einem Versuch auf wasserbasieren Acrylfarben war das Ergebnis auch nicht anders. Na ja. Fehlkauf. Ein anderes wasserbasiertes Produkt funktioniert besser. Von diesem zweiten Versuch habe ich aber keine Fotos.
Das Ding ist winzig...
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Hier mit dem ausgetrockneten "Negativeffektwash"...
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Was jetzt noch aussteht, ist einzelne Stellen farblich abweichend zu altern, denn das ist so alles noch zu gleichmäßig, um realistisch zu wirken. Hier werde ich mit
Nuln Oil und
Devlan Mud von
Games Workshop arbeiten und einige Stellen werden noch mit dezenten Rosttönen bearbeitet. Auch blankes Metall wind vereinzelt an Kanten etc. aufgetragen, teilweise im Drybrushverfahren. Für die Hangartore hat sich Tamiya Smoke super bewährt, das wie gewünscht in die Vertiefungen läuft und diese stärker betont.
Dann das Ganze noch, wo nötig, mit einem sehr dezenten Drybrushing mit dem Grundfarbton etwas abmildern und homogenisieren und die Triebwerke mit polierbarer Metallfarbe kolorieren und das Ganze ist so gut wie fertig.
Vielleich komment noch ein paar Aufreibestencils drauf, so für den Schiffsnamen oder so (wird unleserlich sein...) und dann ruht die Kiste ein paar Wochen zum durchtrocknen, bis der Schutzlack draufkommt.
Davon kommen die Bilder dann bald, aber jetzt geht es erstmal eine Woche in den Urlaub...
The Doctor