Es ist schon fast zu einer Tradition geworden, dass ich Kollegen mit einem selbst gebasteltem Modell bedenke, die ihren Wirkungskreis verändern. Nächste Woche ist es wieder einmal soweit und wir müssen einer liebgewonnenen Kollegin Lebewohl sagen. Sie ist ein großer Yoda-Fan und war hin und weg von der Figur, die ich vor Jahren gebastelt habe. Ich zog in Erwägung, ihr das Modell zu schenken, sah aber davon ab, da es doch in einigen Bereichen verbesserungswürdig ist (besonders die Hände und die Art und Weise, wie der Kopf montiert ist). Also musste eine Alternative her, die einfach herzustellen war und bei der der Bauerfolg in der knappen Zeit garantiert war. Eine weitere Canon Glückskatze (
https://cp.c-ij.com/en/contents/CNT-0010382/index.html ) wollte ich ihr nicht zumuten, also fiel die Wahl auf - WALL-E!
Der brasilianische Kartondesigner Elso Lopez baute vor einigen Jahren ein detailliertes, lebensgroßes und voll artikuliertes Wall-E-Modell und veröffentlichte die Baupläne in seinem Blog. Das fertige Modell benutzte er als Grundlage für eine kleinere, "abgespeckte" Version mit 30 cm Höhe - nicht zu groß und nicht zu klein für meinen Zweck:
Das Tollste an der Figur ist zweifellos die realistische Textur. Die relativ hohe Teilezahl von 116 könnte einige Bauer abschrecken, aber geht man systematisch vor, dürfte das Projekt kaum daran scheitern. Zudem sind alle Teile eindeutig identifizierbar und können auch von Menschen mit großen Händen zusamengebaut werden. Nachteil ist, dass das Modell als Pepakura-Datei daherkommt (*.pdo). Es gibt keine Bauanleitung, nur das Computermodell, das man nur mit einem speziellen Programm anschauen muss (Pepakura:
https://tamasoft.co.jp/pepakura-en/download/index.html ). Außerdem gibt es einige Texturen, die unbedingt nachgearbeitet werden müssen, da sie gespiegelt sind.
Also exportierte ich die einzelnen Seiten zuerst als *.png und zog sie erst mal durch den Gimp. Gespiegelte Texturteile wurden korrigiert, Unschärfen beseitigt und fehlende Klebelaschen ergänzt. Dann erfolgte der Druck mit meinem neuen HP Officejet 8715 auf 160-Gramm-Papier.
Die weißen Linien sind offenbar auf einen Treiberfehler zurückzuführen und traten bei einem weiteren Druck nicht mehr auf. Bis auf zwei Seiten konnte ich alle benutzen; die getrennten Teile klebte ich einfach wieder mit einem Papierstreifen auf der Rückseite zusammen. Die Fehldrucke erwiesen sich beim weiteren Zusammenbau als überaus nützlich, um kleinere Fehler zu kaschieren.
Es gibt insgesamt 16 Räder, die auf stets die gleiche Weise hergestellt werden müssen.
Ein paar der Klebelaschen bog ich nicht um und nutzte sie als Stopper, damit die Vorder- und Rückseite der Räder nicht versehentlich zu tief eingedrückt wurden.
Später trug ich den Kleber an der Innenseite des Rings auf, was zu einem saubereren Ergebnis führte und ein Überstehen der Klebelaschen überflüssig machte.
Um die Finger sauber zu halten, benutzt man dabei besser einen Zahnstocher oder ein Schaschlikspieß.
Als nächstes waren die Ketten dran. Mit einem Bleistift markierte ich die Teile, damit ich erkennen konnte, wohin sie gehören.
Die langen Klebelaschen dienen zur Positionierung. An solchen Details erkennt man, dass Elso sich beim Design wirklich Gedanken gemacht hatte.
Der innere Ring war etwas zu lang und musste gekürzt werden. Der äußere passte wie angegossen.
So gut wie mir die eine Kette gelang, so schlecht wurde die andere. Ich musste wohl zuviel Druck auf den äußeren Ring ausgeübt haben, denn die Teile standen am Ende unter Spannung und verbogen sich stark. Ich musste den äußeren Ring aufschneiden und flicken.
Die Spannung war zwar raus, doch konnte man nun deutlich erkennen, dass die Textur schief war.