OK, liebe Leute, Urlaubszeit = Bastelzeit!
In den vergangenen Wochen habe ich umfangreiche Recherchen zu den Bandai-Bausätzen betrieben und mittlerweile diverse Materialien auf Verträglichkeit und Tauglichkeit getestet. Als Testobjekt musste ein Gussast des AT-ST herhalten, da dieser Bausatz als der empfindlichste der ganzen Bandai-Modell-Reihe gilt. Ich sagte mir, was den nicht angreift, darf guten Gewissens Kontakt mit den anderen Kits haben, die noch in meinem Lager schlummern.
Als erstes kann ich folgendes bestätigen: Revell Aqua Color trocknet super schnell, ist geruchsarm und mit Wasser sehr gut verdünnbar. Revell Decalsoft funktioniert ebenfalls und ist sehr einfach in der Anwendung. Beide Produkte vertragen sich mit dem Bandai-Plastik, worauf ich nun dabei bin, meine Palette entspechend umzustellen. Während ich also u. a. noch auf Revell Aqua Metallic-Töne von MBK warte, damit ich mit den Droiden weitermachen kann, nutze ich die Zeit, um mich mit dem grundsätzlichen Design der Figuren-Kits anzufreunden. Als erstes Test-Objekt dient der Stormtrooper.
Der Bausatz an sich erinnert mich im Grunde an ein Ü-Ei ohne Schokolade und Stanniol.
Der Detailreichtum ist absolut überragend und auch die Genauigkeit ist erste Klasse. Vielerorts werden ein etwas zu kurzer Hals und nach oben gezogene Schultern als Kritikpunkte aufgeführt. Nach einer genauen Studie von Screenshots muss ich allerdings sagen, dass es Sturmtruppler in verschiedenen Größen gab und auch solche, bei denen der Helm ziemlich dicht auf den Schultern ruhte. Die Bandai-Figur gibt daher vielmehr eine der 50+ verschiedenen Trooper-Uniformen wider, die für die alte Trilogie angefertigt wurden. Etwaige Veränderungen (wie ein längerer Hals) bleiben also der Präferenz des Modellbauers überlassen. Ich werde mal schauen, was ich mit meinem mache.
Nun denn, fangen wir mal an.
Der Bau beginnt mit dem Kopf. Gemäß Bauanleitung wird alles munter zusammengesteckt, bis man ein solches Bild vor sich hat:
Nach kurzer Überlegung fand ich es nämlich taktisch sinnvoller, in einigen Fällen die Abziehbilder VOR der endgültigen Installation der Teile anzubrigen, wie bei dem Mundstück:
Das Abziehbild kam in lauwarmes Wasser, dem ich einen Spritzer Spüli zugefügt hatte (die Oberflächenspannung wird so vermindert, was sich bei meinen Tests als nicht verkehrt erwies). Auf die betreffende Stelle des Modells kam ein kleiner Tropen Decalsoft, um die Unterseite des Decals anzuweichen.
Mit Hilfe eines Zahnstochers brachte ich das Decals auf, tupfte es mit einem Küchenkrepp etwas trocken, und gab dann einen beherzten Tropfen Decalsoft darüber. Nach ein paar Minuten saugte ich etwas überschüssiges Decalsoft mit dem Küchenkrepp ab und tupfte das Decals vorsichtig mit einem weichen Pinsel in die Vertiefungen des Untergrunds. Dabei muss man sehr vorsichtig sein. Vor allem sehr kleine Decals werden dabei gern mal vom Pinsel "verschluckt", wie ich bei einem der Mikrofon-Decals erfahren durfte. Glücklicherweise konnte ich es noch retten.
Kleiner TIPP: Ich scanne ab jetzt immer den Decalbogen, damit ich im Notfall ein weiteres Decalsheet anfertigen kann.
So sieht dann das fertige Mundstück aus.
Weiter ging's mit dem "Kopfband":
Und dies ist der Stand der Dinge:
Das Aufbringen der blauen Streifen war eine richtige Freude: Durch das Decalsoft wurde ALLE Streifen direkt in die unterliegenden Vertiefungen gezogen, ohne dass ich etwas machen musste! Einfach fantastisch!
Hier erkennt man sehr schön, wie sorgfältig Bandai bei der Herstellung vorgegangen ist. Die winzigen Decals haben ihre Streifen!
Als nächstes kommt der Mund dran. Bis später!