Autor Thema: What if? Albatros Dr.III von Ltn. Paul Cölian, Deutsche Luftstreitkräfte, JaSta 15, 1918  (Gelesen 5760 mal)

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Offline dizzyfugu

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Passend zum 1. April, und noch dazu ein buntes, kleines Osterei...  ;)






Some background:
The Ostdeutsche Albatros Werke's Dr.III was a German triplane single seat fighter aircraft designed and manufactured during the final stages of the First World War. The Dr.III Triplane had a long development phase and  ecame operational at the Western Front in mid 1918, where it was to complement the better known Fokker Dr.I triplane.

However, the path to the Albatros Dr.III was not a straight one. The Albatros Dr. I was the company's first triplane, a direct derivative of the D.V fitted with three pairs of wings instead of two. Identical in most other respects to the D.V, in the summer of 1917 it was flown side by side with the existing biplane in comparison trials. There was no discernible performance advantage and development was halted at the prototype stage.












Next came the Albatros Dr.II, a prototype single-seat fighter triplane. The sole example flew in the spring of 1918, and it was similar in many respects to the D.X biplane, employing among other features the same 145 kW (195 hp) Benz Bz.IIIbo engine and twin 7.92 mm (.312 in) machine guns. The three pairs of wings were sharply staggered, braced by broad I-struts, and shared parallel chords. All three pairs were equipped with ailerons, which were linked by hinged struts.

Stability problems and lack of agility stopped any further development, but directly led to the Dr.III which actually a private venture of Albatros. The aircraft featured a new, shorter fuselage and three narrow-chord wings to provide the pilot with an improved field of view. Ailerons were fitted to all three wings.










The Dr.III was powered by the Albatros D.V's proven Mercedes D.IIIa piston engine with 150 kW (200 hp), driving a 2-bladed wooden propeller. The prototype Dr.III first flew on 18 May 1918, and it showed a very good performance and handling, and the inline engine reduced the induced torque through the alternative rotary engines of the era and made the Dr.III a relatively stable weapon platform.

After an official presentation in July 1918 Idflieg placed orders for 250 Dr.III aircraft. Anyway, the D.V still ran in parallel and the Fokker Dr.I received higher priority (also due to its popularity in propaganda), so the Albatros triplane fighter was only built in comparatively small numbers until the end of the First World War: only about 100 aircraft reached the front units from late 1918 on, primarily at the Western Front.











General characteristics:
    Crew: 1
    Length: 22 ft 2 in (6.76 m)
    Wingspan:  26 ft 8 in (8,13 m)
    Height: 10 ft 6 in (3.26 m)
    Wing area: 231 ft² (21.46 m²)
    Empty weight: 1,101 lb (500 kg)
    Gross weight: 1,541 lb (700 kg)

Powerplant:
    1× Mercedes D.IIIa piston engine, 150 kW (200 hp), driving a 2-bladed wooden propeller

Performance:
    Maximum speed: 117 mph (187 km/h) at 5,000 ft (1,830 m)
    Endurance: 350 km
    Service ceiling: 20,500 ft (6,250 m)
    Rate of climb: 4.17 m/s (821 ft/min)
    Time to 6,000 ft (1,830 m): 5 min 50 s
    Time to 16,400 ft (5,000 m): 26 min 30 s

Armament:
    Guns: 2 × 7.92 mm (0.312 in) LMG 08/15 machine guns



Zum Bausatz:
Wie der Parder "mal was anderes" - und WWI-Whifs sind eher selten. Grundidee war eine deutsche Alternative zur populären Fokker Dr.I zu bauen, und das Ding sollte anders aussehen.
Schnell landete ich bei den Albatros-Flugzeugen mit ihrem schnittigen Rumpf un dem Reihenmotor - und tatsächlich gabe es zwei Dreidecker-Projekte des Herstellers, die aber beide flopten. Insofern ist mein Machwerk die fiktive V3.0, daher auch die Dr.III-Kennzeichnung.

Für den Rumpf bin ich beim Revell-Bausatz der Albatros D.III gelandet - ein antiker Bausatz in der x-ten Neuauflage. Als Tragflächenspender fiel die Wahl auf eine Sopwith Triplane (auch Revell), die mit sehr schmalen Tragflächen besticht die eben auch anders sind als die der Fokker.
Die Triplane ist allerdings winzig - daher habe ich etwas rechnen müssen und das Spannweite-Rumpf-Verhältnis auf die D.III übetragen, was zur Folge hatte, dass hinterm Cockpit rund 1cm raus musste.




Von dieser Basis sind dann, von unten nach oben, die Tragflächen dazu gekommen:






Das Fahrwerksgestänge kommt von der kleineren Triplane, die Räder stammen von einer Matchbox Hawker Fury - die OOB-Teile beider Bausätze sind eigentlich indiskutabel:



Pilot, Maschine, Gewehre und Auspuff sind OOB, nur ein neuer Kühler musste auf der oberen Tragfläche her.
Verspannt wurde auch, mit gezogegem schwarzen Spritzling und vor dem Bemalen. Nicht orthodox, ist aber meine favorisierte Methode.




Für die Bemalung gibt es kein konkretes Vorbild, es ist eher ein 1918-Stilmix. So wollte ich unbedingt die typische grün-purpurne deutsche Tarnung drauf haben, und ich fand sogar ein Vorbild in drei Tönen: zweimal Grün (Humbrol 75 und 102) und das Purpur, ein Mix aus Humbrol 73 und 68 (Weinrot & Purpur-Violett).
Der Rumpf wurde in Alu (Humbrol 56) und blankem Sperrholz bemalt - letzteres ein Nass-in-Nass-Mix aus Humbrol 63 & 62 (Sand und Leder), was richtig gut rüberkommt. Das Heck ist komplett in blau, die Wahl fiel auf Humbrol 221, weil es recht nah am "Preussisch-Blau" rankommt. Die weiße Deko ist Albatros D.V der JaSta 5 entlehnt: diese führten analoge grüne Leitwerke mit roten Rändern als Staffelabzeichen. Zuletzt kamen als Kontrast noch ein roter Spinner und Radabdeckungen dazu, und die Tragflächen wurden von unten Hellblau (Humbrol 115)








Der Rest ist mit Aufklebern gestaltet, auch die alufarbenen Klappen am Motor. Die Löwen an den Flanken sind eigentlich Abzeichen der Aurigny Airways (Kanalinseln), und als passendes Detail habe ich in der Aufkleberkiste noch ein weißes "Paul" mit roten Kontrasten von einem (erbeuteten) Mark IV-Panzer von Emhar in 1:35 gefunden - passte stilistisch & farblich wunderbar auf die Heckflosse!




Gealtert wurde wenig, nur ein leichtes Tusche-Washing und Trockenbemalung, um die feine Struktur der Triplane-Tragflächen zu betonen.










Ein im wahrsten Sinne des Wortes kleines Projekt - und zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass "meine" Markierung mit roter Nase und blauem Heck tatsächlich denen der JaSta 15 um 1918 herum entspricht - unerwarteter aber willkommener Realismus!

Frohe Ostern!  :)
« Letzte Änderung: 16. Juni 2017, 10:55:31 von dizzyfugu »

Offline Gortona

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Herzig das Fliegerchen!  ;)  Mit welchen Farben bist Du da an den Rotor und die anderen Holz-Teile?

Offline dizzyfugu

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Herzig das Fliegerchen!  ;)  Mit welchen Farben bist Du da an den Rotor und die anderen Holz-Teile?

Siehe Text oben.  ;)

Offline Gortona

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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;D  dank Dir!

Offline dizzyfugu

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Offline The Chaos

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Klasse Teil gefällt mir.  :respekt:

Habe auch noch ne Albatros von Roden hier  :0
Schönen Gruß aus Brandenburg
Chris

Offline Kleinalrik

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Lustige Idee mit dem bewegten Propeller. Könntest du dazu die einzelnen Schritte erläutern? Ist für die meisten von uns nicht so trivial.
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Offline dizzyfugu

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Lustige Idee mit dem bewegten Propeller. Könntest du dazu die einzelnen Schritte erläutern? Ist für die meisten von uns nicht so trivial.

Vielen Dank ins Kollektiv, freut mich, wenn's gefällt/inspiriert.

Zum Propeller: In diesem Fall ist zwar die Aufnahme umgebaut, aber leider ist der Propeller SO klein, dass er kaum den Drehwiderstand überkommt - ich habe eher das Modell weggepustet, als das Teil beim Knipsen zum Drehen bekommen... :0 Insofern ist die Rotation in diesen Bildern über CG-Effekte simuliert - etwas komplizierter, weil ich dazu zwei Software-Pakete benutzte.
Der Dreh-Effekt stammt aus COREL, dort gibt es eine Effektfunktion "Radiale Unschärfe", die ganz gut passt. Z. T. müssen die Bilder auch gedreht werden, um die Rotationsachsen fluchtend mit den Dimensionsachsen des Modells zu bekommen (Ich kann zwar in Corel ovale Masken für die Effekte anlegen, diese aber nicht drehen - ich kann sie nur auf X- und Y-Achse 'aufspannen', was dann aber nicht zum Motiv passt).

Weitere Bearbeitungen mache ich mit GIMP, das moderner und komfortabler in der Handhabe, aber nicht so vielschichtig wie die COREL-Suite ist.

Bei einigen Bildern ist der Prop von hinten zu sehen - und dafür muss ich in Ebenen arbeiten, weil ja sonst alles vom Unschärfe-Effekt betroffen ist. Auch dies muss mit Masken und Tricksen in COREL gemacht werden.

Zuletzt werden ggf. noch Effekt-Filter draufgelegt und ausgesteuert, z. T. mache ich das mit einer dritten Software (Magix MovieMaker), eigentlich einer Filmschneide-Software, deren Effekte man aber auch auf Still-Bilder legen kann. So kommen auf diese Weise z. B. die verkratzten Bilder mit Lochblende zustande.

Offline Karotte

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Sehr hübsche kleine Kiste!  :thumbup:

Wg Holz: Schau mal in meinen Viper-GB-Bericht. Da hab ich ja die Acryl/Öl-Holzmalmethode angewandt. Evtl wär das was für Dich... auch wenn Du Enamel-Fan bist...
Bernd

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Offline dizzyfugu

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Statt Nass-in-Nass ist eine helle Grundierung mit lasierend aufgetragenen, dunkleren Ton möglich. Kommt auf den Maßstab an (bei großen Maßstäben kann man dann gut mit einem Borstenpinsel auftragen), und man sollte das verwenden, womit man das beste Gefühl hat. Meine Erfahrung: im Zweifel mal vorher experimentieren, und beim Arbeiten nicht zu zimperlich/zögerlich sein. Über-Vorsicht kann "schlimmere" Resultate erzeugen als nicht ganz perfekte, aber flüssig aufgetragene Farbeffekte.